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Perm - die Zeit von Pangäa, dem Superkontinent

Während des Perm gab es die größte Landmasse aller Zeiten auf der Erde. Alfred Wegener gab ihr den griechischen Namen Pangäa, was All-Erde bedeutet und besagt, dass sich alles Land in einem einzigen Superkontinent verband. Man hätte damals trockenen Fußes nach Amerika gehen können. Dieser Superkontinent Pangäa wurde von einem einzigen Kolossalmeer umgeben, Panthalassa, die griechische Entsprechung für All-Ozean.

Am Ende des Perm begann Pangäa auseinander zu brechen und zwei Urkontinente bildeten nun das Gesicht der Erde: Laurentia im Norden und Gondwana im Süden. Süddeutschland lag auf dem Südkontinent, während der Norden Deutschlands auf Laurentia lag. Die Natur-Bedingungen von damals lassen sich nicht mit den Bedingungen von heute vergleichen. Da Deutschland damals fast am Äquator lag, hatte es ein tropisches Klima. Im Inneren des Riesenkontinents war es außerordentlich kontinental, d. h. die Sommer waren extrem heiß und die Winter sehr kalt. Wir können die klimatischen Bedingungen von damals nur erahnen. In Zentralasien herrscht noch heute ein extremes kontinentales Klima, das durch die riesige asiatische Landmasse entsteht.

Das Innere der Kontinente muss damals trostlos ausgesehen haben. Da es zu weit von den Ozeanen entfernt war, herrschte hier über viele Millionen Jahre Trockenheit. Trockene Hitze charakterisierte im Perm die Welt. Das Land hob und senkte sich mehrmals im Laufe der geologischen Epoche. Als Folge gab es in Küstennähe gelegentlich Meeresvorstöße. Wenn sich die Landmassen wieder hoben, floss das Meerwasser wieder zurück ins Meer. Doch in den Senken blieben Teile des zurückweichenden Meerwassers stehen und es bildeten sich Salzpfannen. Im Perm entstanden daher viele Salzlager, die heute abgebaut werden.

Pangäa

Jetzt ging auch das Paläophytikum (die Zeit der Bärlappgewächse, Riesenschachtelhalme und Baumfarne) zu Ende. Die Koniferen (Nadelbäume) breiteten sich aus. Da sie nicht wie die Paläophyten an das Wasser gebunden waren, konnten sie auch das Innere der Kontinente besiedeln. Im Perm starben die Trilobiten aus. Sie hatten viele hundert Millionen Jahre in den Urmeeren gelebt. Auf dem Land beginnt die erfolgreichste Tierart aller Zeiten sich zu entwickeln: Die Käfer. Sie entwickeln nun im Laufe der kommenden Epochen die größte Artenvielfalt aller Lebewesen. Ihr erstes Auftreten auf der Erde liegt im Rotliegenden (Sandstein). Ökologisch sind sie an die Pflanzen gebunden. Heute existieren weltweit über 300 000 Arten - sie sind praktisch überall - und sie stellen etwa 40% aller heute lebenden Insekten. Daher sind sie aus der Nahrungskette heute nicht mehrt fortzudenken.

 Edaphosaurus

Edaphosaurus: Dieses Fossil wurde im Unterperm in Texas gefunden. Douglas Palmer: Der große Atlas der Urgeschichte. S. 86 Frederking & Thaler, Gütersloh 2001

Wissen kompakt

  • Geologische Verhältnisse im Perm: Das Perm dauerte von 290 bis 240 Millionen Jahre. Richard Murchison verlieh dieser Periode ihren Namen, benannt nach dem russischen Oblast (Bezirk) Perm.
  • Das Perm wird in Rotliegendes und Zechstein unterteilt. Die Paläontologen Marcou und Gleinitz versuchten deswegen diese Epoche als Dyas, das Zweigeteilte zu benennen, doch setzte sich dieser Name nicht durch. Rotliegendes und Zechstein sind Begriffe aus der Mansfelder Bergmannsprache. Zechstein nannte man das Kalkgestein, mit dem die Zechgebäude erbaut wurden.
  • In der Gegend um den Harz bis Thüringen sedimentierte Calciumsulfat, das heute im Bauwesen als Gips und in der Chemie als Grundstoff für die Herstellung von Schwefelsäure dient. Die Bildung von Rohstofflagerstätten im Perm spielen für Europa eine wichtige Rolle. Kupfer-, Blei-, Zinkerz und Kohlelagerstätten wurden im Perm gebildet.
  • Pflanzen- und Tierwelt: Die Vorherrschaft der Bärlappgewächse, Riesenschachtelhalme und die Baumfarne starben aus, da es immer trockener wurde. Nadelholzgewächse begannen sich immer weiter zu verbreiten. Da Koniferen besser mit der Trockenheit fertig wurden, eroberten die Pflanzen die Innenräume der Kontinente.
  • Eine neue Baumart entstand: Der Ginkgo. Da er noch heute lebt, bezeichnet man ihn als lebendes Fossil.
  • Im Meer ging die Ära der Trilobiten zu Ende, die schon sein vielen hundert Millionen Jahren lebten.
  • Auf dem Festland entwickeln sich viele Insektenarten und in Wassernähe weiter entwickelte Amphibien. Im Inneren der Kontinente eroberten Reptilien das Land. In Südafrika erschienen die ersten Wasserechsen (Mesosaurus tenuidens). Sie stammen nicht von Wasser-, sondern von Landtieren ab. Mesosaurus macht wieder anatomisch eine Rückentwicklung durch, da sie sich wieder an das Leben im Wasser anpasst.
  • Auch Wale waren in erdgeschichtlicher Zeit ehemalige Landtiere, die sich perfekt an das Leben im Wasser angepasst haben.

© 2010 Alexander von Behaim Schwartzbach