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Der Planet des Lebens

Den meisten Menschen ist es unbewusst: Die Erde ist der einzig belebte Planet, von dem wir sicher wissen, dass höheres Leben auf ihm existiert. Unsere Erde liegt exakt in der richtigen Entfernung zur Sonne, - in der sogenannten grünen Zone (siehe Bild). Dadurch sind die richtigen Umweltbedingungen für ein komplexes Leben erst möglich. Auch die Zusammensetzung der Erdatmosphäre stimmt genau. Sie besteht aus 78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff und der Rest sind verschiedene Edelgase. Der hohe Stickstoffanteil verursacht einen natürlichen Treibhauseffekt, der die ideale Durchschnittstemperatur auf der Erde auf komfortable +15° C hält. Die Erde hat auch die richtige Menge an Wasser. Ungefähr 75% der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. Wäre die Rotation an die Sonne gebunden, würde der Wechsel von Tag und Nacht verhindert, wodurch ein Leben unmöglich sein würde. Die Temperaturverteilung auf der Erde wäre dann bizarr. Auf der Nachtseite würden dann ständig polare Temperaturen herrschen, während auf der Tagseite schon längst alles Leben auf der Erde durch die Sonne verbrannt wäre.

Die grüne Zone des Lebens

Vielen Menschen ist es nicht bewusst, dass die belebte Erde ein Produkt eines richtig zusammengesetzten Sonnensystems ist. Hätte unsere Sonne nicht die richtige Masse, würde es auf der Erde zu kalt oder zu warm sein. Es ist also durchaus nicht egal, ob die Sonne groß oder klein ist. Eine zu große Sonne würde ihren Wasserstoff zu schnell verbrennen, wodurch ein Planet eine zu kurze Lebenszeit hätte. Für eine Evolution des Lebens hätte die Zeit dann nicht ausgereicht. Eine weitere wichtige Bedingung ist das Vorhandenseins mindestens eines Großplaneten. Allerdings muss er sich auch in der richtigen Entfernung zur Erde befinden. Großplaneten schützen die Erde vor Kometen- und Astetroideneinschlägen. Unser Sonnensystem hat aber gleich vier davon. Dadurch minimiert sich die Lücke, durch die ein Komet schlüpfen könnte. Vermutlich war das Ereignis von Tunguska (Sibirien 1908) so ein Kometeneinschlag. Wären aber die Großplaneten zu nahe an der Erdbahn, würde ihre Gravitation die Erde ständig beeinflussen, wodurch sich die klimatischen Verhältnisse ständig ändern würden. Auch der Schalenaufbau der Erde ist für Leben von immenser Bedeutung. Der flüssige und heiße Erdmantel generiert eine Magnetosphäre, die die Erde vor dem Sonnenwind schützt. Weit draußen im All wird der Sonnenwind rechtzeitig von der Magnetosphäre an der Erde vorbeigelenkt.

Es ist zum Verzweifeln, wie viele Bedingungen zur Entstehung von Leben unerlässlich sind. Ich habe nur einige wenige aufgezählt - doch wären sie nicht gegeben, würde es auf der Erde eben kein Leben geben. Zur größten Gefahr für das Leben auf der Erde ist inzwischen der Mensch geworden. Seine Unkenntnis für die Erhaltung der Natur ist inzwischen längst zur massiven Bedrohung für den Planeten des Lebens geworden.

Wissen kompakt:

Bedingungen für die Entstehung von Leben

...der richtige Platz in der Galaxis

  • Viele Galaxien haben nicht die richtige chemische Zusammensetzung Obwohl Kugelsternhaufen eine Million Sterne besitzen, haben sie oft nicht genug Eisen um Planeten von der Größe der Erde hervorzubringen.
  • Im Zentrum einer Galaxie: Hochenergetische Prozesse verhindern die Entstehung von Leben - es ist zu heiß.
  • Am Rande einer Galaxie: Die Sterne hier sind zu arm an Metallen. Viele Galaxien sind zu jung, so dass die Evolution nicht genügend Zeit hatte.

...das richtige Sonnensystem

  • Der richtige Sonnentyp. Die Sonne muss die richtige Größe haben. Eine zu große Sonne verbrennt ihren Brennstoff zu schnell.
  • Viele Sterne haben such bereits schon zu roten Riesen entwickelt. Viele Planeten werden durch eine Übersonne verbrannt. Eine zu kleine Sonne entwickelt zu wenig Wärme.

...die richtigen Bedingungen auf einen Planeten

  • Der Planet muss die richtige Größe haben. Zu kleine Planeten haben nicht genügend Anziehungskraft um die Atmosphäre und flüssiges Wasser festzuhalten. Sie wird durch den Sonnenwind ins Weltall verweht. Zu große Planeten haben eine zu große Gravitation für Leben.
  • Der Planet braucht einen heißen Kern und Plattentektonik. In einem flüssigen Erdmantel wird ein Magnetfeld generiert. Ein Magnetfeld schirmt die Erde vor kosmischen Strahlen ab.

...die richtigen Nachbarplaneten

  • Großplaneten in einem Sonnensystem sind unerlässlich, da sie den Weltraum von anfliegenden Kometen und Asteroiden säubern. Wenn die Riesenplaneten zu dicht sind, stören sie aber mit ihrer Gravitation eine stabile Umlaufbahn eines Planeten.

...die richtige Neigung der Erdachse

  • Die Erdachse darf nicht zu stark geneigt sein. Eine zu starke Neigung verursacht zu krasse Temperaturunterschiede in den Jahreszeiten.

...ein großer Mond

  • Er stabilisiert die Rotationsachse der Erde.
  • Durch die Gezeiten werden die Weltmeere durchmischt.
  • Durch den Gezeitenwandel gab es weite Gezeitenzonen da den Küsten. Sie waren die Trittsteine für das Leben, als es aus dem Meer auf das Land ging.

...die richtige Zusammensetzung der Atmosphäre

  • Atmosphäre muss im richtigen Verhältnis zusammengesetzt sein. Bei zu geringer CO2-Konzentration wird eine Eiszeit ausgelöst. Bei einer zu hohen CO2-Konzentration droht ein Treibhausklima. Daher gibt es mit Sicherheit nur wenige Planeten des Lebens im gesamten Universum.

1) Bild: NASA

2010 © Alexander von Behaim Schwartzbach