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Sind Aussterbeereignisse die Normalität in der Entwicklung des Lebens?

In der Vergangenheit gab es immer wieder Aussterbereignisse. Insgesamt sind 99,9% Pflanzen und Tiere, die jemals auf der Welt gelebt haben, wieder ausgestorben. Das Aussterben von Lebewesen geht selten schnell vonstatten. In der Regel ist es ein schleichender Prozess, der unbemerkt geschieht. Oft dauert es tausende von Jahren. Die Ursache sind Klima- und Habitatveränderung, also Veränderungen des Lebensraums. Das Festland wird z.B. wieder zu Meeresboden oder ein Urwald zur Wüste. Geschieht die Veränderung ganz langsam, so können sich die Organismen oft den Veränderungen rechtzeitig anpassen. Gelingt es aber nicht, so ist es dem Untergang geweiht. Man spricht dann von Hintergrundaussterben.Es gab allerdings auch einige globale Katastrophen, die für ganze Tier- und Pflanzenordnungen, mit allen ihren Familien, Gattungen und Arten, der Untergang waren.

Ereignisse

Das bisher katastrophalste Massenaussterben geschah im Perm, also vor rund 250 Millionen Jahren. Damals wurden 96% aller Meeresbewohner und über drei viertel aller Landbewohner vernichtet. Das gesamte Ökosystem brach zusammen. Die prominentesten Opfer dieser Apokalypse waren die Trilobiten. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler den Einschlag eines riesigen Asteroiden. Nachdem der Komet die Erde getroffen hatte, kam es zu gewaltigen Vulkanausbrüchen in Sibirien. Als Folge veränderte sich das Klima rapide. Extinktionen, wie die Aussterbeereignisse wissenschaftlich heißen, lassen sich gut mit einem eingestürzten Kartenhaus vergleichen. Alle Ökosysteme brechen weg und die Natur benötigt viele Jahre, bis sie sich wieder regeneriert.

Doch einige Tierarten profitieren selbst von solchen Katastrophen. Als die Saurier zugrunde gingen, gelang es den Säugetieren auf der Erde Fuß zu fassen. Bislang hatten sie heimlich als Kleintiere unbemerkt von den Sauriern im Unterholz gelebt. Ihre Warmblütigkeit und ihr Fell schützten sie vor den nun herrschenden Bedingungen auf der Erde: - sie waren die Gewinner.

Wissen kompakt

Aussterberate

Aussterberate

  • Frühe Lebensformen: In der Erdgeschichte haben Millionen Tier- und Pflanzenarten gelebt, von denen bereits 99,99% ausgestorben sind.
  • Die meisten Arten sind auf Grund von Klima- und Habitatveränderungen ausgestorben. Manchmal kommt es vor, dass ein Lebewesen, von dem man annahm, dass es ausgestorben ist, wieder auftaucht. Mann nennt sie "Lazarus-Arten". Die bekannteste "Lazarusart" ist der Quastenflosser.
  • Aussterbeereignisse: Es gab nur wenige globale Katastrophen, die zu einem globalen Aussterbeereignis geführt haben. Das Aussterben im Perm kommt höchsten alle 600 Millionen Jahre auf der Erde vor. Die meisten der Organismen sind als Hintergrundereignis der Erdgeschichte ausgestorben. Gegenwärtig sind fünf Massenaussterben sicher bekannt.
  • Das bisher katastrophalste Massenaussterben geschah im Perm vor rund 250 Millionen Jahren. 96% aller Meerbewohner und mehr als 3/4 aller Landbewohner wurden ausgelöscht. Ganze Ökosysteme brachen zusammen.
  • Als vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier zu Grunde gingen, gingen mit ihnen zwei ganze Tierordnungen, mit allen ihren Familien, Gattungen und Arten - ohne Ausnahmen, ohne Überlebende. Nach Ansicht der Paläontologen verschwinden dann nicht nur die Organismen, sondern auch die dazugehörigen Ökologischen Nischen.
  • Extinktionen, wie die Aussterbeereignisse wissenschaftlich heißen, lassen sich mit einem eingestürzten Kartenhaus vergleichen. Manche Organismen profitieren sogar von solchen Extinktionen. Mit dem Aussterben der Saurier, beginnt der Aufstieg der Säugetiere.

© 2010 Alexander von Behaim Schwartzbach