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Die Geschichte der Mondkartierung

Um das Jahr 1500 zeichnete Leonardo da Vinci als erster Mensch die Oberfläche des Mondes. Diese Skizze war allerdings sehr subjektiv und stellte die Oberfläche nur so dar, wie Leonardo sie an diesem Abend empfand. Etwas 50 Jahre später versuchte der englische Arzt William Gilbert ebenfalls eine Mondkarte anzufertigen, die jedoch genau so mangelhaft war. Damals hielt man den Mond noch für einen idealen runden Körper der wie die anderen Planeten und die Sonne die Perfektion der himmlischen Sphären darstellte. Es muss ein großer Schock für Galilei Galileo gewesen sein, als er im Jahre 1610 das gerade erfundene Fernrohr auf den Mond hin ausrichtete. Er erkannte, dass der Mond viele Berge und Krater besaß. Die eigentliche Erstellung von Karten der Mondvorderseite begann aber erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Um die Mondstrukturen sicher erkennen zu können, beauftragte der Astronom Pierre Gassendi den Künstler und Graveur Claude Mellan mit der Anfertigung einer ersten Mondkarte. Mellans Karte zeigt den Mond, wie er sich bei unterschiedlichen Phasen im Teleskop zeigt. Dadurch war es schwierig, sich in dieser Karte zurecht zu finden. Die erste brauchbare Mondkarte fertigte der Danziger Astronom Johannes Hevelius in seinem berühmten Werk "Selenographia" an. Hevelius führte auch erstmals ein System von Bezeichnungen ein, die sich an irdische Bezeichnungen orientierten. Hevelius ist daher der Begründer der Mondkartierung. Der Jesuit und Astronom nahm am, dass die dunklen Flächen Meere sein müssten. Er gab ihnen daher Meeresnamen. Die Krater auf dem Mond benannte er nach Philosophen und Astronomen. Diese Form der Namensgebung setzte sich schließlich 1651 durch. Da die Ferngläser immer leistungsfähiger wurden, wurden auch immer mehr Details auf der Mondoberfläche entdeckt.

Schröter

Da man in den einzelnen Ländern oft unterschiedliche Namen für die gleichen selenographischen Strukturen benutzte, wurde eine einheitliche Benennungspraxis immer dringender. Die Mondnomenklatur wurde wesentlich von den deutschen Selenographen J.H. Schröter (Selenographische Fragmente, 1791 und 1802), von W. Beer und J.H. Mädler (Mappa Selenographica, 1837) erweitert. Die Benennungspraxis dieser Astronomen wurde mittlerweile als Standard und als verbindlich erklärt.

Heute ist ausschließlich die International Astronomical Union (IAU) für die Vergabe der Namen auf dem Mond zuständig.

Wissen kompakt

  • Bevor Galileo Galilei im Jahre 1610 sein Teleskop erstmals auf den Mond richtete, bestand offenbar kein Interesse unter den Gelehrten, Karten vom Mond zu erstellen, wie er sich mit bloßem Auge darstellt.
  • Die ersten groben Skizzen, die Oberfläche des Mondes darstellten, stammen von aus Leonardo da Vinci (ungefähr dem Jahre 1500) und dem englischen Arzt William Gilbert (1544-1603). Allerdings kann man sie noch nicht als selenografische Karten bezeichnen, da sie noch sehr ungenau waren und sie nur den subjektiven Eindruck wiedergaben.
  • Vor Galileos Teleskopbeobachtung hielt man den Mond noch für einen idealen runden Körper, der wie die anderen Planeten und die Sonne die Perfektion der himmlischen Sphären darstellte. Mit der Erfindung des Fernrohres erkannte man, dass die Oberfläche des Mondes uneben war und dass es auf ihm auch Berge und Täler gibt.
  • Die eigentliche Erstellung von Karten der Mondvorderseite begann aber erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts.
  • Die Wissenschaft begann sich für den Mond zu interessieren, da man glaubte, mit ihm das Problem der Längengradbestimmung auf der Erde zu lösen. Das Längengradproblem auf der Erde war für die Schifffahrt enorm wichtig geworden.
  • Um die Mondstrukturen unzweifelhaft zu erkennen, beauftragte der Astronom Pierre Gassendi den Künstler und Graveur Claude Mellan mit der Anfertigung einer ersten Mondkarte. Mellans Karte zeigt den Mond, wie er sich bei unterschiedlichen Phasen im Teleskop zeigt, und zwar mit allen unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen, weshalb die Mondstrukturen nur schwer aufzufinden waren.
  • Die erste brauchbare Mondkarte fertigte der Danziger Astronom Johannes Hevelius in seinem berühmten Werk "Selenographia" an. Hevelius führte auch erstmals ein System von Bezeichnungen ein, die sich an irdische Bezeichnungen orientierten. Daher gilt er als der Begründer der Mondkartierung.
  • In der Annahme, die dunklen Flächen auf dem Mond seien Meere, benannte der Jesuit und Astronom Giovanni Battista Riccioli die Mare und gab den Kratern die Namen die Namen von Philosophen und Astronomen. Diese Form der Namensgebung setzte sich schließlich 1651 durch.
  • Die Mondnomenklatur wurde später ganz wesentlich von den deutschen Selenographen J.H. Schröter (Selenographische Fragmente, 1791 und 1802) und von W. Beer und J.H. Mädler (Mappa Selenographica, 1837) erweitert.
  • Da die Teleskope immer leistungsfähiger wurden, wurden folglich immer Details auf der Mondoberfläche entdeckt. Deshalb wurde eine einheitliche Benennungspraxis immer dringender.
  • Die deutschen Selenographen J.H. Schröter (Selenographische Fragmente, 1791 und 1802) und von W. Beer und J.H. Mädler (Mappa Selenographica, 1837) vereinheitlichten endgültig die Benennungspraxis der Mondstrukturen.
  • Heute ist ausschließlich die International Astronomical Union (IAU) für die Vergabe der Namen auf dem Mond zuständig.

2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach