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Die Milchstraße lebt

Unser Wohnort

Damit Sie nicht weiter unauffindbar im Universum bleiben, hier Ihre intergalaktische Adresse: Galaxie: Milchstraße, Sonnensystem, Planet Erde, Europa, Deutschland, (->da). Tragen Sie noch Ihren Namen, Ihre Straße und Hausnummer, Postleitzahl und Wohnort in Ihren Absender ein. Jetzt fehlt nur noch der außerirdische Brieffreund. Spätestens hier drängt sich die Frage auf, ob es eigentlich intelligentes Leben im Universum gibt. Ich kann Ihnen versichern - es gibt! - Hier auf der Erde. Dort befindet sich das Leben sogar auf einer hohen Stufe. Bestimmt ist die Erde schon längst ein Geheimtipp im Universum.

Douglas Adams lässt in seiner intelligenten Weltraumposse "Per Anhalter ins Weltall" auch Teaser [tiser] auftreten. Teaser sind die verwöhnten kleinen grünen Weltraumkids, die aus Blödsinn in irgend einer gottverlassenen Gegend mit ihren UFOs landen und sich einem armen Schlucker zeigen. Der dumme Kerl rennt dann bestimmt in die nächste Kneipe und erzählt prompt aller Welt, dass er Außerirdische gesehen habe und macht sich dabei fürchterlich lächerlich.

Wir müssen einen anderen Weg suchen, um herauszufinden, ob es tatsächlich außerirdisches Leben gibt. Die Fans von "Star Wars" und "Star Trek" sind fest davon überzeugt, dass es im Weltraum von Leben nur so wimmelt. Unsere Galaxie scheint ihnen prall gefüllt mit Leben.

Die kleinen grünen Männchen...

Sie leben unter uns oder in area 51 ...

In der Milchstraße gibt es über 400 Milliarden Sonnen. In den vielen Milliarden exosolaren Sonnensystemen gibt es aber erdähnliche Planeten vermutlich nur höchst selten. Auch muss der Planet die richtige Entfernung zum Mutterstern haben. Ist er zu nahe bei seiner Sonne, wird der Planet zu heiß (Venus). Ist er zu weit von der Sonne entfernt, bleibt er zu kalt (Mars). Es gibt nur eine schmale grüne Zone, die höheres Leben zulässt, und genau in dieser Bahn befindet sich die Erde. Auch muss das heimatliche Zentralgestirn die richtige Größe haben. Ist die Sonne zu groß, verbrennt sie zu schnell ihren Brennstoff, weshalb sie nicht lange genug existiert. Wir kennen diesen Effekt vom Lagerfeuer. Je größer der Haufen Brennmaterial ist, desto schneller brennt das Feuer nieder.

Unsere Sonne hat eine Lebenszeit von ca. 10 Milliarden Jahren, es ist also genügend Zeit, dass sich auf einem Planeten Leben entwickeln kann. Dann braucht der Planet noch einen flüssigen Kern, um ein Magnetfeld zu generieren, das die tödlichen Sonnenpartikel abschirmt. Ein großer Mond in der richtigen Entfernung stabilisiert die Neigung der Erdachse. Auch müssen die richtigen Prozesse in der Evolution der Erde abgelaufen sein. Jetzt wird schlagartig klar, dass höheres Leben in unserem Sonnensystem nur auf der Erde möglich, und dass es einsam um uns ist. Die Erde ist etwas Großartigen im Universum, und dieser Planet wurde uns anvertraut.

Wissen kompakt

  • Die meisten Galaxien sind zu jung und es konnten noch keine erdähnlichen Planeten mit genügendem Eisengehalt entstehen. Zu nahe stattfindende Supernovaexplosionen zerstören beginnendes Leben.
  • Obwohl Kugelsternhaufen über 1 Million Sterne besitzen, sind sie zu arm an Metallen um erdähnliche Planeten hervorbringen zu können.
  • Sterne von der Größe der Sonne haben sich bereits zu Roten Riesen entwickelt und sind daher zu heiß, damit Leben auf den Planeten entstehen könnte.
  • Ein Planet, auf dem sich Leben entwickeln soll, muss sich an der richtigen Stelle im Sonnensystem befinden. Ist er zu nahe am Zentralgestirn, droht er zu heiß zu werden. Auch droht ihm, dass er seine eigene Rotation verliert (Mond) und immer die gleiche Seite beschienen wird. Das Zentralgestirn darf nicht zu viel UV-Licht abstrahlen. Auch muss die Sonne bereits alt genug sein.
  • Ein Planet, auf dem sich Leben entwickeln soll, benötigt einen Großplaneten in richtiger Entfernung, der Kometen und Asteroiden abfangen kann. Große Asteroideneinschläge dürfen nur ein seltenes Ereignis sein. Ist er allerdings zu nahe, stört er zu sehr den Orbit um die Sonne. Für höheres Leben braucht er genau die richtigen Umweltbedingungen. Er braucht die exakten Temperaturen, dass sich genügend flüssiges Wasser an der Oberfläche befindet. Um sich vor den tödlichen Sonnenpartikeln zu schützen, muss der Planet ein Magnetfeld haben.
  • Ein genügend großer Mond stabilisiert die Erdachse. Die Erdachse benötigt die richtige Neigung zur Sonne, damit die Jahreszeiten nicht zu extrem werden.
  • Der Planet muss die richtige Verteilung von Land und Meer haben.
  • Der Planet benötigt die richtige chemische Zusammensetzung. Ein zu hoher Schwefelgehalt der Erdkruste würde die Entstehung höherer Lebensformen unmöglich machen. Er benötigt die richtige Zusammensetzung der Atmosphäre: Stickstoff und Sauerstoff. Die Atmosphäre benötigt den richtigen Druck.
  • Bei einem zu großen Planeten wäre die Anziehung zu stark.
  • Nur auf der Erde stimmen die Parameter für Leben genau, weshalb wir davon ausgehen können, dass höheres Leben im Universum extrem selten vorkommt.

2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach