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Die Rückkehr zum Mond

Am 100. Jahrestag des ersten Fluges der Gebrüder Wright, kündigte der Amerikanische Präsident George W. Bush an, dass Amerika in rund 15 Jahren eine Mondstation errichten wolle. Sein Vater, Präsident George Bush (Sen.), hatte bereits 15 Jahre (20. Juli 1989) zuvor die Wiederkehr Amerikas auf den Mond angekündigt.

Mondstation

Inzwischen haben auch die anderen großen Weltraumnationen Pläne für eigene Mondbasen . Die europäische Weltraumagentur ESA hat inzwischen das Projekt AURORA gestartet. Bis zum Jahre 2025 soll der erste Europäer den Mond betreten. Auch die immer klamme russische Raumfahrtagentur ROSKOSMOS plant eine eigene Mondbasis. Da die Russen seit Anbeginn der bemannten Raumfahrt im Weltall sind, besitzen sie auch das nötige Know-how.

Auch die Chinesen wollten ursprünglich auf den Mond, doch seit Mai 2004 haben sie sich auf eine Orbitalstation um die Erde festgelegt. Experten schätzen, dass die Errichtung einer Mondstation etwa 150 Milliarden $ kosten wird. Niemand weiß, wie man diese gewaltige Summe aufbringen kann. 11 Milliarden $, so hat man berechnet, ließen sich durch Umstrukturierungen anderer Projekte aufbringen. Dieser Betrag ist nicht einmal 1/10 der benötigten Summe.

Für Astronomen, so liest man, wäre der Mond ein idealer Standort für eine Beobachtungsstation. Allerdings müsste das Observatorium auf der Rückseite des Mondes gebaut werden, da der Widerschein der Erde eine störende Streustrahlung verursacht. Da keine Radiosignale auf die Rückseite des Mondes gelangen, würden Radioastronomen dort die besten Bedingungen haben. Die Telekommunikationsindustrie und das Fernsehen würden den Mond gerne als Relaisstation nutzen. Die Geologen führen ins Feld, dass man durch das Mondgestein neue Erkenntnisse über den Ursprung und Aufbau des Sonnensystems gewinnen könnte. Für die Raumfahrt wäre der Mond ein ideales Sprungbrett zum Mars. Doch all diese Argumente, so schön sie auch klingen, würden eine Rückkehr auf den Mond finanziell kaum rechtfertigen.

Um die gigantischen Kosten, die die Errichtung einer Mondbasis verschlingen wird, bezahlen zu können, muss es noch andere handfeste, wirtschaftliche Gründe geben. Der wahre Grund ist die Energiewirtschaft. Auf dem Mond lagern mindestens 1 Mio. Tonnen des Isotops Helium-3, das auf der Erde sehr selten ist. Durch die Verschmelzung des Isotops mit Deuterium, wäre unser Energiehunger für alle Zeiten gestillt. Auch wären die Spinoffs (Nebenprodukte) eines neuen Mondprojektes, ein wichtiger Grund, den man nicht unterschätzen sollte. Die einzige Möglichkeit um das Mondprogramm verwirklichen zu können, wäre, dass sich alle Nationen zusammen schließen würden und die Menschheit endlich begreift, dass sie Projekte solcher Größe nur gemeinsam zu bewältigen sind. Die Menschheit als intelligente Lebensform im All - ein faszinierender Gedanke.

© 2010 Alexander von Behaim Schwartzbach