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Das Jupitersystem

JupitersystemDer Jupiter hat einen ganzen Schwarm von Monden, die sich in vier Gruppen unterteilen lassen.

Die 1. Gruppe, das sind die vier innersten Kleinmonde. Sie können nur deshalb so nahe am Jupiter sein, weil sie zu klein sind, um von ihm zerrissen zu werden.

Die 2. Gruppe sind die vier Galileischen Monde - und das sind wirkliche Monde. Der dem Jupiter am nächsten stehende Jo wird von seiner Anziehungskraft fast zerrissen, weshalb er der vulkanisch aktivste Himmelskörper im Sonnensystem ist. Früher nahmen die Astronomen an, dass diese Monde sich alle gleichen. Doch seit der Aufnahmen der Voyager-Sonden weiß man, dass sie sich alle stark unterscheiden.

Die Monde der 3. Gruppe, ist die Himalia Gruppe. Alle haben sie eine ähnliche Bahn. Die Bahn der Monde dieser Gruppe ist prograd, d.h. rechtsläufig. Die Monde umlaufen ihren Planeten in der gleichen Richtung wie seine Rotationsrichtung. Vermutlich sind diese Monde Trümmerstücke eines Asteroiden. Höchstwahrscheinlich wurde er irgend wann von Jupiter eingefangen und in vier Stücke zerteilt.

Die Monde der 4. Gruppe sind sozusagen alles Geisterfahrer, denn sie rasen im Gegenverkehr um den Jupiter. Sehr wahrscheinlich ist es, dass es ursprünglich ein Megaasteroid war, der Jupiter zu nahe gekommen und von ihm eingefangen wurde. Die starken Gezeitenkräfte zerlegten ihn dann in vier einzelne Stücke. Dies beweist, dass der Jupiter eine wichtige Rolle in unserem Planetensystem spielt. Er hat schon viele Geschosse abgefangen, bevor sie in das innere Sonnensystem eindringen können und unserem Planeten gefährlich werden konnten. Diese eingefangenen Trümmer waren ursprünglich mehrere hundert Kilometer groß und hätten vermutlich alles höhere Leben auf der Erde vernichtet. Daran erkennt man, dass sich nur im richtigen Sonnensystem höheres Leben entwickeln kann. Am Namen der Monde kann man erkennen, in welcher Richtung sie den Jupiter umkreisen. Fast alle Monde, die mit 'e' Enden, sind gegenläufig. Das sind Ananke, Carme, Psiphae und Sinope.

Wissen kompakt

  • Mittlerweile sind über 30 Kleinmonde des Jupiters bekannt, von denen die Hälfte nur Trümmerstücke aus dem Weltraum sind. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, nur 16 von ihnen als Monde zu bezeichnen. Diese 16 Monde lassen sich in vier Gruppen unterteilen. Jede dieser Gruppen besteht aus vier Monden.
  • Zur 1. Gruppe zählen die vier prograden Kleinmonde Metis, Adrasteia, Amalthea und Thebe. Sie alle umkreisen Jupiter gegen den Uhrzeigersinn, also in der gleichen Drehrichtung wie Jupiter Da sie Jupiter so nahe stehen, sind auf ihnen Jupiters Gezeitenkräfte gewaltig. Sie sind jedoch zu klein, um von diesen Kräften noch weiter zerissen zu werden.
  • Die 2. Gruppe bilden die sogen. Galileischen Monde. Es sind Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Keiner dieser Monde gleicht dem anderen. Der Sonnennächste Io ist vulkanisch stark aktiv, da die gewaltigen Anziehungskräften Jupiters ständig an ihm zerren. Auch die anderen Monde wirken stark auf ihn mit ihren Anziehungskräften.
  • Die 3. Gruppe sind die Kleinmonde Leda, Himalaia, Lysithea und Elara. Das sind die Monde der Himalia-Gruppe. Die Bahn der Monde dieser Gruppe ist prograd, also rechtsläufig, d.h. die Monde umlaufen ihren Planeten in der gleichen Richtung wie dessen Rotationsrichtung. Vermutlich sind diese Monde Trümmerstücke eines Asteroiden, der von Jupiter eingefangen wurde. Die Gezeitenkräfte haben ihn in vier Teile zerbrochen.
  • Die 4. Gruppe sind die äußersten Kleinmonde. Sie sind unregelmäßig geformt und sie sind retrograd, also gegenläufig. Am Namen der Monde kann man erkennen, in welcher Richtung sie den Jupiter umkreisen. Alle gegenläufigen Monde, also die Geisterfahrer, enden mit 'e'. Das sind Ananke, Carme, Psiphae und Sinope.

2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach