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Sternschnuppen treten in Schwärmen auf

Gleißend hell zieht der Bolide, eine lang nachleuchtende Spur hinter sich lassend, quer durch den Himmel der Augustnacht. "Wünsch Dir was!" , "Auf immer Dein!" Nach einigen Jahren hat sich die Sache etwas abgekühlt, Sie wissen schon was ich meine : Erst Stern, dann Schnuppe .

Sternschnuppen

Sternschnuppen entstehen, wenn die Erde die ehemalige Bahn eines Kometen durchfliegt. Kometen sind kosmische Besucher, die von weit her aus dem Sonnensystem zu uns kommen. Weit hinter dem äußersten Planeten des Sonnensystems befindet sich die Oort'sche Wolke. Das ist sozusagen die Kinderstube der Kometen. Man vermutet, dass die Oort'sche Wolke eine gigantische Sphäre ist, die das gesamte Sonnensystem umschließt. Man kann sie sich durchaus als eine Lampenkugel vorstellen, in deren Innerem sich das gesamte Sonnensystem befindet.

Gelegentlich kommt es vor, dass sich ein Komet aus seiner Parkbahn löst und in Richtung Sonne stürzt. Da Kometen aus schmutzigem Eis mit Staub und Gesteinsbrocken bestehen, erwärmen sie sich in Sonnennähe und beginnen wie ein Schneeball im Backofen zu verdampfen. Je mehr sich der Komet der Sonne nähert, desto länger wird sein Schweif. Er ist viele Millionen Kilometer lang und weist stets von der Sonne weg. Kometen leben daher nicht ewig. Wenn sie sich etwa 100 Mal der Sonne genähert haben, lösen sie sich auf oder sie stoßen mit einem Planeten zusammen. Mit der Erde geschah dies vor etwa 100 Jahren, als Reste eines Kometen 1908 über Sibirien an der Steinigen Tunguska explodierten und dabei 1200 km² Wald verwüsteten.

Die durchflogenen Kometenschweife sind allerdings in der Regel sehr dünn. Bei den Geminiden kann man pro Minute etwa 1 Sternschnuppe sehen. Das ist nicht so furchtbar viel, doch jeder weiß, das man bei jeder Sternschnuppe immer einen Wunsch frei hat.

Wissen kompakt

  • Sternschnuppen sind staubgroße Materieteilchen, die in der Erdatmosphäre verglühen. Sie stammen aus den Schweifen von Kometen.
  • Kometen bestehen aus "schmutzigem" Eis. Dabei ist im Sinne der Astronomie Eis nicht nur Wassereis sondern umfasst alle "leichteren" Moleküle wie etwa Kohlenstoffdioxid, Ammoniak, Methan und Kohlenmonoxid
  • Wenn sich Kometen der Sonne nähern, erhitzen sie sich und das Eis beginnt sich in Gas umzuwandeln. Der Staub löst sich dabei von dem "schmutzigen" Schneeball ab. Dabei bildet sich ein langer Kometenschweif. Er zeigt immer von der Sonne weg, da er vom Sonnenwind fortgeblasen wird.
  • Eigentlich hat der Kome zwei Schweife, einen aus Gas und einen aus Staub
  • Der Kometenschweif entsteht aus winzigen Staubpartikeln, die als Spur im Kosmos zurückbleiben. Wenn die Materiespur die Umlaufbahn der Erde streift, fliegt sie einmal im Jahr durch die Ansammlung.
  • Da die Erde mit über 100.000 km/h um die Sonne rast, treffen die Kometenteilchen mit einer hohen Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre. Die meisten staubkorngrossen Partikel verglühen bereits in der oberesten Schicht der Atmosphäre.Größere Partikel verglühen in der Mesosphäre.
  • "Radiant" oder Ausstrahlungspunkt ist jenes Gebiet am Himmel, aus dem die Sternschnuppen eines Meteorstromes zu kommen scheinen. Wenn ein Auto in ein Schneegestöber fährt, scheint es, als ob die Schneeflocken waagrecht gegen die Scheibe prasseln. Sie scheinen ebenfalls aus einem Ausstrahlungspunkt zu kommen.

Die wichtigsten Sternschnuppenereignisse im Jahr

Perseiden

Der Radiant der Perseiden liegt im Sternbild Perseus

  • 1.-6. Januar: Quadrantiden. Radiant ist das Sternbild Bootes. Sie bringen in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar etwa 100 Sternschuppen pro Stunde.
  • 10.-14. August: Perseiden. Radiant ist das Sternbild Perseus. Die Perseiden bringen pro Stunde ca. 70 Sternschnuppen pro Stunde, aber nur wenige sind wirklich auffallend helle Objekte.
  • 17./18. November: Leoniden. Radiant ist das Sternbild des Löwen. Mit 20-30 Sternschnuppen sind sie normalerweise nicht sehr ergiebig. In den vergangenen Jahren traten die Leoniden aber gehäuft auf, was daran liegt dass der Hauptstrom mit einigen größeren Staubwolken verbunden ist, die die Erde alle 33 Jahre kreuzen.
  • Am 14. Dezember haben die Geminiden ihr Maximum. Radiant ist der Stern Kastor im Sternbild Gemini (Zwilling). (60 Sternschnuppen/Stunde).

(c) Alexander von Behaim-Schwartzbach