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Der Asteroidengürtel, der Kuipergürtel und die Oortsche Wolke

Zwischen dem inneren- und äußeren Planetensystem liegt der Asteroidengürtel. Er trennt die Steinplaneten von den Gasriesen. Im Asteroidengürtel schwirren viele Millionen Gesteinsbrocken, die aber in einer stabilen Bahn gehalten werden. Da sie in die Titius-Bode-Reihe exakt passen, vermutete man lange, dass sie die Überreste eines ehemaligen Planeten sind. Da die Masse der Materie im Astroidengürtel aber nur etwa 1/10 der Masse des Mondes ausmacht, besteht der Asteroidengürtel quasi nur aus dem Bauschutt des Sonnensystems. Es war Jupiter, der durch seine Schwerkraft es verhindert hat, dass aus der Materie sich ein Kleinplanet entwickeln konnte.

Wir sind von Trümmern umgeben

Mit Pluto, so glaubte man lange Zeit, sei das Sonnensystem zu Ende. Seit wenigen Jahren wissen wir aber, dass die Macht der Sonne noch weit über das Planetensystem hinaus reicht. Um die Architektur des Sonnensystems besser verstehen zu können, müssen wir es uns als Modell vorstellen. Im Zentrum befindet sich die Sonne. Um sie herum schwirren neun Planeten. Den Abschluss des Planetensystems bildet der Kuipergürtel. Viele Astronomen haben den Verdacht, dass Pluto überhaupt kein richtiger Planet ist, sondern zum Kuipergürtel gehört, denn an dessen Innenrand befindet sich Pluto. Der Kuipergürtel hat etwa die Form eines Adventskranzes.

Schon lange hatten die Astronomen sich gewundert, dass die Kometen aus allen Himmelsrichtungen zur Sonne prasseln. Der holländische Astronom Jan Hendrik Oort, vermutete, dass alle Kometen aus einer Quelle stammen - einer riesigen Hohlkugel, die sich in 40.000 bis 150.000 AE entfernt befindet. In ihrem Zentrum befindet sich das Sonnensystem. Hinter der Oortschen Wolke beginnt der interstellare Raum - das ist der Raum zwischen den Sternen. Vor einiger Zeit wurde der Kleinplanet Sedna entdeckt. Sedna gehört vermutlich zu den Kleinplaneten wie Pluto. Sedna ist unvorstellbar weit von uns entfernt. Obwohl die Bahn elliptisch ist, kommt sie der Sonne nie sehr nahe. Sedna umrundet die Sonne in 10.500 Jahren ein Mal. Damals war auf der Erde gerade die Eiszeit zu Ende gegangen.

Wissen kompakt

Aufbau des Planetensystems:

  • Inneres Planetensystem: Merkur, Venus, Erde Mars
  • Asteroidengürtel: Wegen der Schwerkraft Jupiters, konnte hier kein Planet entstehen. Er wurde immer wieder auseinander gerissen.
  • Äußeres Planetensystem: Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Pluto ist ein Objekt aus dem Kuipergürtel und wurde vermutlich nur eingefangen.
  • Kuipergürtel: Ein Materiegürtel, der hinter Neptun beginnt. Er reicht von 30 AE bis 100 AE.
  • Oortsche Wolke: Besser wäre der Begriff Oortsche Sphäre gewesen. Eine Wolke ist lokal.
  • Die Oortsche Wolke umschließt gleichsam unser Planetensystem wie eine riesige Hohlkugel. Sie reicht von 40.000 - 150.000 AE.
  • Die Oortsche Wolke ist die Parkbahn von vielen Milliarden Kometen. Gelegentlich kommt es vor, dass die Schwerkraft eines vorbeiziehenden Sternes oder die Schockwelle einer Supernova die Bahn der Kometen stört. Sie werden dann aus ihrer Bahn geworfen und treten dann ihre Reise ins Innere des Sonnensystems an.
  • Da die Kometen aus allen Richtungen zu kommen scheinen postulierte Jan Hendrik Oort 1950 eine das ganze Sonnensystem umspannende Wolke. Obwohl es nur indirekte Beweise für die Existenz dieser Wolke gibt, wird sie von den Astronomen als richtig anerkannt.
  • Die wenigsten Kometen erreichen das innere des Sonnensystems, da sie bereits von den vier Gasriesen des äußeren Sonnensystems abgefangen werden . Von denen, die das innere Sonnensystem erreichen, verglühen etliche in der Sonne.

2010 © Alexander von Behaim Schwartzbach