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Meteorite - Vagabunden aus dem Weltall

Die Kometen, Planetoide, Meteoroide und alle nichtplanetarischen Objekte in unserem Planetensystem entstanden vor 4,6 Milliarden Jahren, also damals, als unser Sonnensystem entstand. Seit dieser Zeit rasen sie im Weltall umher, ohne sich verändert zu haben. Sie sind tatsächlich der Urstoff der Schöpfung.

Meteorite sind Urmateriebrocken, die aus dem Weltall kommend, auf die Erde gefallen sind. Es gibt Steinmeteorite, bei denen Gesteinsanteile vorherrschen und Eisenmeteorite, bei denen der Metallanteil dominiert und zwischen beiden Gruppen die Steineisenmeteorite, bei denen Gesteinskörner zwischen Nickeleisen eingebettet sind.

Eisen- und Steinmeteorite

Besonders interessant sind die Gesteinsmeteorite. Man unterscheidet die Chondrite, die Achondrite (lies: a_kondrite) und die kohligen Meteorite. Chondrite erkennt man daran, dass sie von winzigen Gesteinskügelchen aufgebaut sind, den sogenannten Chondren. Chondren sind die erstarrten Tröpfchen aus der Zeit der Bildung der Meteorite im solaren Urnebel. Wer einen Meteoriten in der Hand hält, der berührt die ältest mögliche Materie. Die sogen. Achondrite stammen zwar ebenfalls aus der Zeit des Beginns des Sonnensystems, aber sie sind metamorph, d.h., sie haben eine Entwicklung durchgemacht. Sie wurden durch Hitze verändert, denn sie sind Bruchstücke von Asteroriden, die einst aufgeschmolzen wurden.

Die kohligen Meteorite sind, wie ihr Name schon verrät, reich an Kohlenstoff. Kohlige Meteorite sind dunkelbraun bis schwarz und lassen sich leicht zwischen zwei Fingern zerreiben. Sie besitzen etwas Wasser, gemischt mit Mineralien. Ein Großteil des Kohlenstoffs besteht aus komplexen organischen Verbindungen, das ist der Grundstoff des Lebens. Zu diesen organischen Stoffen gehören 16 verschiedene Aminosäuren, von denen elf nur sehr selten auf der Erde vorkommen. Aminosäuren sind die Grundbausteine des Lebens. Manche Wissenschaftler vermuten daher, dass das Leben durch Kometen und Meteorite auf die Erde kam. Doch hätten die Lebensbausteine die Höllenfahrt durch die Erdatmosphäre überstehen können? Die meisten Meteorite sind zu klein und verglühen schon in der obersten Atmosphäre. Sie brauchen eine Mindestgröße, um die Höllenfahrt durch die Atmosphäre zu überstehen. Durch die Atmosphäre werden sie stark abgebremst. Obwohl die Meteoriten durch die Reibungshitze kurz aufglühen, dringt die Hitze nur wenige Zentimeter in das Gestein. Kleine Meteoriten werden in kürzester Zeit so stark abgebremst, dass sie sich verlangsamen und dadurch rasch abkühlen. Dadurch findet bei Meteoriten auch keine Materialveränderung statt. Man hat schon Meteorite in der Antarktis gefunden, die noch auf einem Gletscher lagen.

Die Gefahr durch Einschläge von Asteroiden ist vermutlich geringer als bisher angenommen. Nur einmal pro Jahrtausend treffen gefährliche Objekte auf die Erde. Der letzte Absturz eines Objektes fand 1908 in Sibirien statt. Allerdings wird die Erde statistisch jedes Jahr von einem rund 5 m großen Himmelskörper getroffen. Da 3/4 der Oberfläche der Erde aus Wasser besteht, bekommen wir nur selten einen Einschlag mit.

Wissen kompakt

  • Meteoroide sind kleine Gesteinsbrocken, die im Weltall umherfliegen. Sind derartige Körper größer als ein paar Meter, so spricht man von Planetoiden oder Asteroiden.
  • Meteore sind Sternschnuppen - kleine Staubkörner, die in der Atmosphäre verglühen.
  • Von Meteoriten spricht man, wenn diese Brocken die Erdoberfläche erreichen.
  • Alle Meteorite bestehen sozusagen aus 4,5 Mrd. Jahre alter Urmaterie. Die sind sozusagen das Material der Schöpfung.
  • Man unterscheidet Steinmeteorite, Steineisenmeteorite und Eisenmeteorite an ihrem Verhältnis von Gestein (Silikate) zu Metall (Nickeleisen).
  • Besonders interessant sind unter den Steinmeteoriten die Chondrite Diese Bezeichnung leitet sich von den winzigen Gesteinskügelchen ab, den sogen. Chondren. Chondren sind die erstarrten Tröpfchen aus der Zeit der Bildung der Meteorite im solaren Urnebel.
  • Radioaktive Altersbestimmungen zeigen, dass Alle Chondrite um die 4,5 Mrd. Jahre alt sind, also das selbe Alter haben, das auch dem Sonnensystem zugeschrieben wird. Wer einen Chondriten in der Hand hält, berührt sozusagen die ältest mögliche Materie.
  • Die sogen. Achondrite sind zwar ebenfalls Steinmeteorite, aber sie haben im Gegensatz zu den Chondriten eine Entwicklung durchgemacht. Sie sind Bruchstücke von Asteroiden, die einst aufgeschmolzen wurden und eine Differentiation durchgemacht haben .
  • Die primitivsten (ursprünglichsten) Meteoriten sind die sogen. kohligen Chondrite. Wie der Name es schon verrät, sind sie reich an Kohlenstoff. Kohlige Meteorite haben eine dunkelbraune bis schwarze Färbung und sind krümelig; man kann sie zwischen zwei Fingern zerdrücken. Sie besitzen aber auch etwas Wasser, gemischt mit anderen Mineralien.
  • Ein Großteil des Kohlenstoffs besteht aus komplexen organischen Verbindungen, die in einer wasserstoffreichen Umgebung des solaren Urnebels oder sogar noch früher im interstellaren Raum gebildet wurden. Zu diesen organischen Stoffen gehören 16 verschiedene Aminosäuren, von denen elf sehr selten auf der Erde vorkommen.
  • Die Erde wird ständig von kleineren Himmelskörpern getroffen, die meist in der Atmosphäre verglühen (Meteore). Mitunter kommen diese Brocken aber auch am Boden an, wie z.B. der Meteorit von Neuschwanstein.
  • Große Boliden, wie sie für die Explosion über der sibirischen Tunguska-Region im Jahr 1908 verantwortlich gemacht werden, treffen dagegen nur einmal pro Jahrtausend auf unseren Planeten. Explosionen wie jene über Sibirien, bei der rund 2.000 Quadratkilometer Taiga verwüstet worden waren, gehen dagegen auf ein 30 bis 50 Meter großes Objekt zurück und setzen die Energie von 10 Megatonnen TNT frei. Der neuen Schätzung zufolge sollten sie sich alle 1.000 Jahre ereignen. Bislang war man von einem derartigen Einschlag alle 200 bis 300 Jahre ausgegangen.

2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach