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Gesteine

Steine sind so etwas Allgegenwärtiges, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Sie sind praktisch überall und es gibt sie in allen Farben und Formen. Wer würde dahinter ein Entstehungsprinzip vermuten? Doch jeder Stein hat seine eigene Geschichte. Am Anfang waren alle Steine Kristallin- oder Ergussgesteine. Das waren die Gesteine der ersten Generation. Sie waren noch im Feuerofen des Erdinneren. Als sich im Frühstadium der Erde die Erdkruste so weit abgekühlt hatte, dass sie eine feste Kruste bildete, war die Erde zum Planeten geworden und bestand aus dem Gestein der ersten Generation. Alle Gesteine bestanden damals noch aus einer harten, zu Glas erstarrten Schmelze (Obsidian), aus Granit oder aus Basalt. Doch dieses Urgestein war einer aggressiven Ur-Atmosphäre, aus reiner Schwefelsäure ausgesetzt, die das Gestein der gerade erstarrten Erde schnell verwitterten ließ. Das glasharte Gestein zerbröselte wieder in kürzester Zeit. Der Regen auf der jungen Erde, bestand aus reiner Schwefelsäure. Rasch löste sich das Gestein wieder auf. Der ätzende Regen schwemmte das Gestein in die Senken und füllte sie rasch. Die Ablagerungsgebiete wurden immer schwerer, weshalb die Ablagerungen wieder im Erdmantel verschwanden und neu aufgeschmolzen wurden. In den Bruchzonen trat die Steinschmelze wieder an die Erdoberfläche und der gleiche Zyklus wiederholte sich wieder.

Entstehung der ersten Gesteine

So entstanden die ersten Sedimentgesteine, die aber immer wieder aufgeschmolzen wurden. So ist das noch heute. Alle Meere sind Sedimentbecken in die die Flüsse die zu Sand zerkleinerten Gebirge ablagern. Das dauert zwar unglaublich lange, aber im Laufe vieler Millionen Jahre werden die Sedimente viele Kilometer dick. Wenn die Ablagerungsmassen zu schwer werden, versinken sie wieder im Erdmantel und erscheinen irgendwann als neues Gestein. Das ist der Kreislauf der Gesteine.

Kreislauf der Gesteine

Wissen kompakt

  • Die Gesteine werden durch die Art Ihrer Entstehung in drei Gruppen eingeteilt. Es gibt die Magmatischen Steine die durch das Erstarren von Magma entstehen, die Sedimentgesteine, die durch Ablagerung von Gesteinsresten und deren Verfestigung entstehen und die metamorphen Gesteine, die durch Umwandlung der anderen Gesteinsarten entstehen. Diese sind durch einen ständigen Kreislauf miteinander verbunden:
  • Magmatische Gesteine sind massive Gesteine. Man unterscheidet bei Ihnen noch Ergußgesteine (Vulkanite) und Tiefengesteine (Plutonite).
  • Tiefengesteine sind langsam kristallisiertes Magma aus der Erdkruste. Bei ihnen sind keine Schichtungen erkennbar. Die körnige Struktur der Minerale ist gleich groß. Die Minerale sind deutlich sichtbar
  • Granit ist ein Tiefengestein und ist an seiner hellen grobkörnigen Struktur einfach zu erkennen:

 Granit

  • Diorite sind feinkörniger als die grobkörnigen Granodiorite, die mit dem Granit eng verwandt sindGranodiorite. Ihre Farbe ist meist dunkelgrau bis dunkelgrün.
  • Bei feinerem Korn handelt es sich um ein Ergussgestein.Manchmal sind Einsprenkelungen sichtbar.Ergussgesteine (Vulkanite) entstehen durch das Erstarren von Lava an der Erdoberfläche. Sie sind sehr feinkörnig und enthalten einzelne Einsprenglinge und durch die rasche Abkühlung auch glasige Anteile. Wie die Tiefengesteine werden sie nach ihrem Mineralgehalt eingeteilt. Die Zuordnung ist nicht leicht, da sie oft dem Tiefengestein sehr ähneln.
  • Basalt ist eine dunkle Gesteinsart. Es bildet oft große hexagonalen Säulen aus, die bei der Abkühlung durch thermische Spannungen und Schrumpfung entstehen, ähnlich den Trockenrissen bei ausgetrockneten Böden. Das Bild zeigt Basalt mit Einschlüssen von Zeolithen in Hohlräumen:

 Basalt

  • Sedimentgesteine sind Sekundärgesteine, also Steine der 2.,3.,4. (...) Generation. Sie sind immer geschichtet.Die Schichtung muss aber nicht waagrecht sein, sondern sie kann durch tektonische Verschiebungen gefaltet sein.
  • Gesteinsfolge in Süddeutschland: Eiszeitliche Ablagerungen (im Alpenvorland),Tertiäre Molasse ((Westbodensee),Kreide (nur in Norddeutschland. Z.B. Insel Rügen),Jurakalk (Schwäbische Alb),Keuper (Sandstein und Mergel, Stuttgart), Muschelkalk ((Alle Gäue), Sandstein (Nordschwarzwald)
  • Metamorphe Gesteine entstehen durch Umwandlung der Minerale der anderen Gesteine unter hohem Druck und hoher Temperatur. Dabei entstehen z.T. größere Kristalle. Beispiele für Metamorphite: Marmor, Glimmerschiefer, Gneis. Das Bild zeigt Granatfels mit Pyropkristallen (Granat):

Granatfels

© 2010 Alexander von Behaim Schwartzbach